Agilität bedeutet eine gewisse Ergebnisoffenheit

Wasch mich, aber mach mich nicht nass

Beim Trendthema Agilität erleben wir oft eine Haltung, die in Wahrheit jegliche agile Bestrebung verhindert. Unternehmen bewegen sich in komplexen Märkten mit volatilen Rahmenbedingungen. Um mit dem ständigen Wandel in der VUCA-Welt ((Volatile / Uncertain / Complex / Abiguous) Schritt zu halten, müssen Geschäftsmodelle ständig hinterfragt und angepasst werden. Eine der möglichen Antworten ist die agile Transformatiion. “Wir müssen agiler werden, schneller werden, innovativer werden, näher am Kunden sein.” Diese Wünsche stehen oft am Anfang einer Initiative hin zu einem agileren Unternehmen.

Wenn es konkret wird, bremst das Management

Wenn es jedoch konkret wird, bremst das Management ausgefallene Ideen sofort wieder ein, vermittelt den Mitarbeitern, dass out-of-the-box-Denken nicht erwünscht ist und gibt straffe Zeit- und Budgetvorgaben (“New Way of Work” darf nicht mehr kosten, als der bisherige Regelbetrieb) vor. Oft wirken die etablierten Hierarchien weiterhin stark in die agilen Projektteams hinein.

Agilität heißt, Widersprüche und Fehler zuzulassen, offen für Feedback sein und – das ist vermutlich am schwierigsten – „ergebnisoffen“ zu sein. Denn nur wenn Unternehmen experimentieren, Fehler akzeptieren und aus ihnen lernen, können wirkliche Innovationen entstehen. Die Grundlage für eine solche Kultur ist eine tiefgreifende Veränderung in Zusammenarbeit und Führung!

Folgende Grundhaltungen sind notwendig:

> Vertrauensbasierte Zusammenarbeit anstelle detaillierter Planungs-, Steuerungs- und Kontrollmechanismen
> Selbstorganisation anstelle von top-down Führung und Micromanagement
> Rasches Reagieren auf Veränderung ist besser, als das Befolgen eines detaillierten Plans.

Vertrauensbasiert und selbstorganisiert bedeutet, dass die Verantwortung für das Handeln beim Team liegt. Es legt selbständig fest, wann und wie es was tut. Doch der Sprung, andere – nämlich die Mitarbeiter*innen – in die Verantwortung zu entlassen, fällt vielen Führungskräften schwer.

Viele Manager*innen, auch solche, die die Vorteile von Agilität sehen und auch in ihrem Unternehmen einen Kulturwandel hin zu mehr Agilität fordern, haben oft Schwierigkeiten, mit dem Kontrollverlust umzugehen. Fehler kosten Geld, die time-to-market muss erhöht werden, Budgets sind knapp. Die Ergebnisverantwortung liegt ja nach wie vor beim Management…

Tipps für agile Führungskräfte:

Fazit

Viele Unternehmen wünschen sich mehr Agilität, um im ständigen Wandel komplexer Märkte bestehen zu können. Überlegen Sie, ob eine agile Transformation der richtige Weg ist und reflektieren Sie, was das im Konkreten bedeutet, für welche Personen, Abteilungen oder Bereiche das passend ist. Werte wie Vertrauen, Mut und Wertschätzung sind hier gefragt. Bedenken Sie, dass es nicht nur um Methoden und Technologien geht, sondern dass insbesondere der Cultural Change mitgedacht, mitgeplant und berücksichtigt werden muss. Bringen Sie den Mut auf?

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